Fun Fact

Hast du schon einmal beobachtet, dass Amseln mit den Füßen auf den Boden trommeln? Damit täuschen sie den Regenwürmern vor, dass es regnet und locken sie so an die Oberfläche, um sie dann zu fressen. Ganz schön clever, oder?

Amsel Turdus merula

Aussehen

Bei Amseln sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern kaum zu übersehen. Das Männchen kannst du leicht an seinem pechschwarzen Gefieder, dem gelben Schnabel und dem schmalen gelben Ring um das Auge erkennen. Das Weibchen ist dagegen deutlich unauffälliger unterwegs – mit graubraunem Gefieder und leicht hell gesprenkelter Unterseite. Der Schnabel ist zwar ebenfalls gelb gefärbt, aber weniger kräftig als bei ihrem Gatten.

Amselweibchen
Foto: NABU/Frank Derer

Das Gefieder der Jungvögel ähnelt farblich den Weibchen, ist aber stärker mit hellen Strichen und Flecken gezeichnet. Außerdem ist der Schnabel von Jungamseln noch braun. Er wird erst später gelb.

Foto: NABU/Annelies Klotz

Gesang

Von Februar bis Juli ist der melodisch flötende Gesang der Amselmännchen kaum zu überhören. Früh am Morgen, ungefähr eine dreiviertel Stunde vor Sonnenaufgang, und abends in der Dämmerung sitzen die begnadeten Sänger an exponierten Stellen und grenzen singend ihr Revier ab. Dachfirste, Baumwipfel und Straßenlaternen sind beliebte Singwarten.

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Amseln nutzen ein umfangreiches Repertoire an Melodien, die sie frei kombinieren. Gute Sänger haben mehr als 30 „Songs“ im Programm. Manchmal entwickelt sich ein richtiger Gesangswettbewerb zwischen benachbarten Amselmännchen.

Amsel-Männchen
Foto: Shutterstock/Ondrej-Chvatal

Beobachtungstipp

Amselmännchen grenzen ihr Revier zwar vor allem durch Gesang ab, wenden aber auch rabiatere Methoden an. Dann versuchen sie, Konkurrenten durch Imponiergehabe, Drohgebärden und Attacken fernzuhalten. Neben Artgenossen geraten dabei manchmal auch gelb blühende Krokusse ins Visier. Denn die erinnern sie so sehr an die Schnäbel der Artgenossen, dass sie die vermeintlichen Konkurrenten übel zurichten.

Amselmännchen im Revierkampf
Foto: Blickwinkel/AGAMI/B. Mate

Bei der Partnersuche, der sogenannten Balz, ziehen die Männchen gerne eine richtige Show ab, um den Damen zu imponieren. Dann stolzieren sie auf und ab – mit lang gestrecktem Hals und aufgeplustertem Brust- und Bauchgefieder.

Amseljunge im Nest
Foto: NABU/Sabine Teufl

Zwei bis drei Bruten von Februar bis August sind die Regel. Eine Amsel legt dabei gewöhnlich vier oder fünf Eier pro Brut. Ihre schalenförmigen Nester bauen sie dabei frei in Bäumen und Sträuchern, manchmal auch am Boden.

Gartentipp

Amseln suchen meistens am Boden nach Futter. Dabei hüpfen sie hin und her und stochern mit dem Schnabel unter liegengebliebenen Blättern. Würmer, Insekten und Spinnen erbeuten sie besonders gerne. Damit sie davon viele vorfinden, solltest du deinen Garten insgesamt naturnah bewirtschaften und natürlich auf Pestizide verzichten, die Insekten und andere Kleintiere töten.

Gartenarbeit
Foto: NABU/Sebastian Hennigs

Eine große Zahl an Leckerbissen finden Amseln auch in einem klassischen Komposthaufen. Denn hier tummeln sich besonders viele Würmer, Insekten und andere Gliederfüßer. Mit deinem eigenen Kompost tust du also nicht nur deinem Gartenboden etwas Gutes, sondern auch vielen anderen Tieren. Was du beachten solltest, wenn du einen Komposthaufen anlegst, haben wir hier für dich zusammengefasst.

Verwechslungsgefahr

Foto: NABU/Ottilie Keppler
Amsel-Weibchen
Amsel-Männchen