Fun Fact

Um sich gegen Feinde zu schützen, können Vögel einen besonderen Trick anwenden: wird ein Vogel angegriffen und dabei an seinen Schwanzfedern festgehalten, kann er sein Gefieder abstoßen. So kann er fliehen. Das nennt man auch Schockmauser. Die Federn wachsen ihm zum Glück schnell wieder nach.

Kohlmeise Parus major

Aussehen

Für eine Meise ist die Kohlmeise ein echter Brummer. Sie ist die größte Meise Mitteleuropas. Typisch ist der schwarze Kopf mit den großen weißen Wangenflecken. Der Bauch ist gelb und von der Kehle bis zum Schwanz durch einen markanten schwarzen Bauchstreif geteilt. Männchen und Weibchen sind im Gegensatz zu anderen Meisen gut zu unterscheiden. Weibchen haben einen deutlich schmaleren Bauchstreif und sind farblich insgesamt matter.

Kohlmeise
Foto: Blickwinkel/S. Gerth

Die Jungvögel sind sehr viel schlichter gefärbt. Bauchstreif und Scheitel sind nicht schwarz, sondern graubraun, die Wangen noch nicht weiß, sondern gelblich.

Kohlmeisen
Foto: Rita Priemer

Gesang

Bereits im Februar kannst du den Gesang der Kohlmeisen hören. Sie gelten deshalb auch als Frühlingsboten. Die Kohlmeise hat ein Talent dafür, andere Vogelstimmen nachzuahmen, etwa von Buchfinken, Blau- und Sumpfmeisen. Forscher haben herausgefunden, dass Kohlmeisen, die gut singen können, sich häufiger fortpflanzen. Die Weibchen stehen offenbar auf gute Sänger.

0:00
0:00
Kohlmeise
Foto: Shutterstock/Vlasto Opatovsky

Beobachtungstipp

Ursprünglich ist die Kohlmeise ein Waldbewohner. Aufgrund ihrer guten Anpassungsfähigkeit kannst du sie heute jedoch fast überall da antreffen, wo es zumindest vereinzelt Bäume gibt. Bei uns leben sie besonders oft in Gärten und Parks, was auch mit der guten Versorgung an Nistkästen zusammenhängen dürfte.

Kohlmeise
Foto: NABU/Frank Derer

Wie alle Meisen turnen Kohlmeisen auf Futtersuche oft durch das Geäst von Bäumen, wenn auch nicht ganz so grazil wie Blaumeisen. Im Gegensatz zu anderen Meisen sind Kohlmeisen auch immer wieder am Boden zu sehen. Dort suchen sie nach Nahrung, die im Sommerhalbjahr vor allem aus Insekten, Spinnen und anderen wirbellosen Tieren besteht.

Kohlmeise
Foto: Blickwinkel/McPHOTO/R. Müller

Es kommt vor, dass ein Kohlmeisen-Paar für immer zusammen bleibt. Man kann das Männchen im Frühling dabei beobachten, wie es seine Partnerin abends im gemeinsamen Nest zu Bett bringt und morgens früher aufwacht, um sie dort wieder abzuholen.

Kohlmeise
Foto: Blickwinkel/R. Sturm

Gartentipp

Wer hätte das gedacht: Die Fläche der Privatgärten in Deutschland ist mehr als halb so groß wie alle deutschen Naturschutzgebiete – eine große Fläche, die viel bieten kann: Naturgenuss und Entspannung für den Menschen, Lebensraum und Zufluchtsort für Tiere und Pflanzen. Doch in den meisten Gärten finden unsere Vögel weder Nahrung noch Nistgelegenheiten oder Unterschlupf. Heimische Heckenpflanzen zum Beispiel sind nur selten zu finden. Stattdessen prägen fremde Gehölze das Bild. Ihre Früchte und Blüten sind für die meisten Tiere wertlos. Außerdem wird in Gärten häufig eine Vielzahl an Pestiziden eingesetzt, die eine ganze Reihe ökologischer Schäden hervorrufen.

Kohlweißling an Vogelwicke
Foto: NABU/J. Kube

Doch im Garten haben Pestizide wie Unkraut- oder Insektenvernichtungsmittel nichts verloren. Wer naturnah gärtnert, hilft seinem Garten dabei, sich selbst zu regulieren und setzt auf Nützlinge, biologische Mittel und eine angepasste Pflege. Wir zeigen dir bessere Möglichkeiten, unerwünschte Wildkräuter und „Schädlinge“ im Garten fernzuhalten.

Naturgarten
Foto: NABU/Sebastian Hennigs

Verwechslungsgefahr