Fun Fact

Seit den 60er-Jahren ziehen manche Mönchsgrasmücken im Winter nicht mehr nach Süden, sondern nach Großbritannien. Offenbar haben sie gelernt, dass sie dort gefüttert werden und die Strecke kürzer ist.

Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla

Aussehen

Mönchsgrasmücken haben ihren Namen von der „Mönchskappe“, die sie tragen. Beim Männchen ist sie schwarz, bei seiner Gattin rotbraun. Ansonsten ist der kleine Vogel optisch eher unauffällig: Das Männchen ist überwiegend grau gefärbt, wobei die Unterseite heller ist. Die Weibchen sind graubraun gefärbt. Wie es sich für einen Insektenfresser gehört, ist der Schnabel der Mönchsgrasmücken dünn und spitz.

Moenchsgrasmücke - Weibchen (links) und Männchen
Foto: Alberto Garcia

Der Nachwuchs trägt ebenfalls eine rotbraune Kappe, ähnlich wie die Weibchen. Wenn die Männchen im Herbst etwas älter sind, überwiegt bereits der schwarze Anteil in der Kappe, auch wenn nach wie vor braune Färbungsreste zu erkennen sind.

Gesang

Bekannt ist die Mönchsgrasmücke für ihren fantastischen Gesang. Dabei imitiert sie auch immer wieder andere Vögel. Mönchsgrasmücken singen vor allem nach der Rückkehr aus dem Winterquartier lang und ausdauernd.

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Mit zunehmender Brutzeit wird der Gesang weniger, ab Juli ist er nur noch selten zu hören. Mönchsgrasmücken bilden sogar Dialekte aus und können neue Motive erlernen. Die Weibchen können zwar auch singen, tun das allerdings nur selten.

Moenchsgrasmücken-Weibchen
Foto: Blickwinkel/H. Duty

Beobachtungstipp

Am leichtesten sind Mönchsgrasmücken durch ihren Gesang zu entdecken. Sie sind überall dort anzutreffen, wo dichtere Laubvegetation für Halbschatten sorgt. In Wäldern mit viel Unterholz, in gebüschreichen Parks und naturnahen Gärten mit älterem Baumbestand und mit Efeu überwuchertem Gebüsch hast du die besten Chancen, Mönchsgrasmücken zu finden.

Mönchsgrasmücken-Weibchen
Foto: Blickwinkel/McPhoto/M. Schäf

Sie ernähren sich gerne von Mücken und anderen Insekten sowie von Larven und Spinnen. Außer im Frühjahr sammeln sie aber auch gerne Beeren, etwa von Holunder, Efeu und Hartriegel.

Mönchsgrasmücken-Eier
Foto: Blickwinkel/McPhoto/R. Müller

Ihre napfförmigen Nester bauen sie in geringer Höhe in jungen Nadelbäumen, Gebüschen oder zwischen Brennnesseln. Deshalb solltest du bei der Gartenarbeit vorsichtig sein, um sie nicht aus Versehen zu zerstören.

Gartentipp

Hecken und Sträucher sind für Vögel wichtige Lebensräume. Dort können die gefiederten Freunde im Geäst ihre Nester gut verstecken und unbeobachtet ihre Jungen aufziehen. Außerdem finden sie hier viele Insekten als Nahrung.

Möchsgrasmücken-Weibchen
Foto: NABU/B. Seelmann-Eggebert

Die ideale Zeit, um eine Hecke zu pflanzen, ist der Herbst. So können die Gehölze über den Winter ein feines Wurzelwerk ausbilden und im nächsten Frühjahr gut Wasser saugen. Alternativ kannst du die Gehölze aber auch im Frühjahr pflanzen. Anstatt einer exotischen Thuja-Hecke empfehlen wir dir heimische Gehölze – denn nur damit bietest du auch den Vögeln in deinem Garten einen Lebensraum. Heimische Gehölze kauft man am besten in der Baumschule. Hier gibt es die beste Qualität.

Gartenarbeit
Foto: NABU/Eric Neuling

Es ist übrigens per Gesetz verboten, in der Zeit vom 1. März bis 30. September eine Hecke abzuschneiden oder knapp über dem Boden zu kappen. Diese Vorschrift dient dem Vogelschutz. Ein schonender Form- und Pflegeschnitt ist dagegen das ganze Jahr über erlaubt.

Foto: W. Rolfes

Eine Anleitung zum richtigen Anpflanzen einer Hecke findest du hier.

Verwechslungsgefahr