Fun Fact
„Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Dieses Sprichwort kennt jeder. Doch woher kommt es eigentlich? Ein Vogel hat im Morgengrauen tatsächlich größere Chancen, einen Wurm zu fangen. Denn die kriechen vor allem in den frühen Morgenstunden an die Oberfläche, wenn der Boden noch feucht vom Tau ist.
Aussehen
Erwachsene Rotkehlchen sind kaum zu verwechseln. Brust, Kehle und Gesicht leuchten auffällig orangerot. Die Körperoberseite ist braun, der Bauch in hellerem Graubraun gefärbt. Typisch sind auch die langen dünnen Beine sowie die schwarzen Knopfaugen, die dem Rotkehlchen ein niedliches Aussehen verleihen. Der Schnabel ist dünn und spitz und verrät, dass das Rotkehlchen gerne Insekten frisst.
Nicht so leicht zu erkennen sind dagegen die Jungvögel. Ihnen fehlt die namensgebende orangerote Färbung. Stattdessen ist ihr Jugendkleid sehr unauffällig graubraun gefleckt.
Gesang
Rotkehlchen sind Frühaufsteher. Schon zur ersten Morgendämmerung kann man ihr typisches „Schnickern“ hören. Diese schnelle Abfolge scharfer Tick-Laute stoßen sie bei Erregung, aber auch beim Verlassen oder der Ankunft an ihrem Schlafplatz aus.
Auch der Gesang ist gut zu erkennen. Typisch ist die sehr hohe Stimme – das Rotkehlchen ist ganz eindeutig der Sopran im Vogelchor. Die Strophen fließen leicht perlend auf und ab – oftmals auch mit großen Tonsprüngen darin. Neben den Männchen singen beim Rotkehlchen auch die Weibchen – wenn auch nicht so ausgiebig. Der Gesang ist das ganze Jahr über zu hören, vor allem jedoch vom März bis Juni.
Beobachtungstipp
Wenn es nicht gerade zum Singen auf einem erhöhten Ast sitzt, hält sich das Rotkehlchen gerne am Boden auf. Dort hüpft es herum und sucht nach Nahrung. Im Frühling und Sommer stehen vor allem Käfer, Raupen, Asseln, Würmer und kleine Schnecken auf dem Speiseplan.
Rotkehlchen sehen zwar niedlich aus, sind aber ziemlich streitlustig. Mit ihren Artgenossen verstehen sie sich meist weniger gut und sie beanspruchen oftmals feste Reviere, die sie mit ihrem Gesang markieren. Deshalb sieht man Rotkehlchen nur selten in der Gruppe, sondern meistens alleine.
Anfang April legen Rotkehlchen die ersten Eier. Wie die meisten Singvögel brüten sie zweimal im Jahr. Sind die Küken geschlüpft, schützt das Weibchen sie vor Kälte, Regen oder auch zu großer Hitze, indem es die Kleinen unter den Flügeln birgt oder sie im Bauchgefieder wärmt. Daher kommt auch die Redewendung „jemanden unter seine Fittiche nehmen“.
Gartentipp
Damit das Rotkehlchen sich bei dir wohlfühlt, kannst du dafür sorgen, dass es seine Leibspeise – Insekten – reichlich bei dir im Garten vorfindet. Denn leider gibt es in unserer Landschaft für Biene, Hummel und Co. immer weniger Nahrungsangebote – Zeit, das zu ändern
Dafür kannst du ganz einfach etwas tun, zum Beispiel mit einem blütenreichen Insektenbüffet für deinen Balkon oder Garten. Wie das geht, zeigt dir unsere Gartenexpertin Marja in diesem Video: